Politisches Schmierentheater um das Nürnberger Christkind

Tradition und Brauchtum sind wertvoller Bestandteil der kulturellen Identität eines jeden Landes. Auch in Deutschland drücken Feste, Umzüge und andere Rituale die Verbundenheit zur Heimat aus. Gerade in Zeiten unkontrollierter Massenzuwanderung, Clankriminalität und Parallelgesellschaften ist es umso wichtiger, dass wir unsere regionalen Bräuche und Sitten schützen und weitergeben.

Weihnachtsmärkte, Schützenfeste, die Weinkönigin, der Laternenumzug zu Sankt Martin – die Liste lang gehegter Traditionen ist lang. Viele davon haben sich sogar zu einer internationalen Touristenattraktion entwickelt. In Brandenburg beispielsweise finden jedes Jahr mehrmals Umzüge der „Langen Kerls“ statt – dies in Erinnerung an das altpreußische Infanterieregiment No. 6 von 1675. Wer heute in der „Potsdamer Riesengarde“ mitmachen möchte, muss mindestens eine Körpergröße von 1,88 Meter aufweisen. Beschwerden oder Diskriminierungsvorwürfe  von Menschen mit einer Körpergröße unter 1,87 Meter sind bis heute nicht bekannt. Wieso auch – ist eben Tradition!

Und wenn heute ein Regisseur einen Film über das Leben von Martin Luther King dreht, wird er – aus nachvollziehbaren Gründen – einen schwarzen Schauspieler für die Hauptrolle auswählen.
Seit vielen Jahrzehnten eröffnet das „Christkind“ den Weihnachtsmarkt in Nürnberg. Dieses „Nürnberger Christkindl“ wird von einer Jury aus vielen Bewerberinnen auserwählt. Sie sollte rhetorische Fähigkeiten haben, darf nicht kleiner als 1,60 Meter sein, muss in Nürnberg leben und schwindelfrei sein. Sie muss nicht zwingend blond sein, denn es wird mit einer riesigen goldschimmernden, blonden Perücke nachgeholfen. Seit Jahrzehnten wurden von der Jury Frauen ausgewählt, die all diese Kriterien erfüllen. Man kann auch davon ausgehen, dass bei der Auswahl der Bewerberinnen die Jury darauf achtete, dass Perücke und Trägerin zusammenpassen. Nur so ist zu erklären, dass in all den Jahrzehnten immer nur Bewerberinnen mit anscheinend hellem Hauttyp ausgewählt wurden.

Das war dieses Jahr anders, denn es wurde eine Bewerberin mit teilweise indischen Wurzeln auserkoren. Dies führte bei vielen Teilen der Gesellschaft zur Verwirrung, viele sahen hier einen Bruch alter Traditionen. Und ja: Wer offenen Auges den öffentlichen Raum beobachtet, kommt nicht umhin, die demographischen Veränderungen zu konstatieren. Was zu mehr und mehr Verunsicherungen führt. In diesem Zusammenhang kam es leider auch zu einem unfairen Facebook-Beitrag durch einen AfD-Ortsverband. Dieser eine Eintrag ist inzwischen gelöscht, Ordungsmaßnahmen wurden eingeleitet, es gab Rücktritte von Ämtern. Richtig so!

Aber das ist jetzt egal: Die Empörungsmaschinerie des staatlich betreuten Denkens kann starten. Endlich kann man der AfD mal wieder Rassismus und altertümliches Denken vorwerfen. Die 17 Jahre alte Benigna Munsi tourt nun von Interview zu Interview. Sie kann sich vor heuchlerischen Solidaritätsbekundungen kaum retten. CSU-Chef Söder spielt den Dauerempörten und keilt gegen die AfD. Der CDU-Vorsitzende der Fahrradstadt Münster hat zwecks Selbstprofilierung das neue Nürnberger Christkind auch gleich eingeladen.

Bleibt nur die Frage, wer die Hautfarbe und Herkunft des Mädchens jetzt instrumentalisiert? Das Muster kennen wir bereits aus diversen Talk-Shows, wenn es um das Thema Zuwanderung geht. Die Eingeladenen sind dann immer jung, modern, erfolgreich und haben Migrationshintergrund. Beninga Munsi wird nun Bestandteil einer Kampagne, die ein so junges Mädchen vielleicht überfordern könnte.

Der Multikulti-Fraktion im Lande dürfte das egal sein: Unangenehme Kritik in Sachen Zuwanderung, Aushöhlung des Sozialstaates und Verlust von Identität können mit dem üblichen Rassismusvorwurf nun noch besser begegnet werden. Bleibt nur zu hoffen, dass die junge und sympathische Beninga Munsi sich nicht vor den Karren dieses politischen Schmierentheaters spannen lässt.

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